Burg Drôlenhorst

Grafschaft: Sichelwacht
Baronie: Ingerimms Steg
Burgherr: Affra von Fluck, stellvertretend für Geron III. von Drôlenhorst
Art der Burg: Höhenburg
Bewohner: 40
Tempel: Rondrakapelle
Garnison: 10 barönliche Waffenknechte
Besonderheiten: Für die Sichelwacht außergewöhnlich groß und prunkvoll

 

Lage

Burg Drôlenhorst erhebt sich auf einem schroffen Hügel in den Ausläufern der Roten Sichel und liegt somit im nördlichen Zipfel von Ingerimms Steg. Von der Feste aus hat man bei gutem Wetter einen weiten Blick auf das Tal der Drachenpforte und das dortige Grau der Wüstenei, die den Großteil der Baronie einnimmt. Einzig der Anblick des glitzernden Mironsees am Rande der Ödnis vermag dem Auge etwas Trost zu spenden. Über einen Pfad erreicht man von der Burg aus den recht neuen Sieben-Baronien-Weg, von wo aus die beiden einzigen größeren Ort der Baronie, Neu-Dragenfeld und Perainengrund, nicht weit sind.


Geschichtliches

Die Burg ist noch relativ jung’. Sie wurde 917 BF vom damaligen Baron Emmeran von Tresslingen in Auftrag gegeben und 931 BF fertiggestellt. Der Bau verschlang damals Unsummen und trieb Baron und Baronie an den Rand des Ruins. Emmeran wollte nämlich nicht einfach nur einen befestigten Ersatz für die Hochmotte, die bisher auf dem Hügel, dem Drôlenhorst, thronte, sondern eine repräsentative Burg – nicht zuletzt, um seine Nachbarn ausstechen zu können. Letztlich war jene Anlage für Emmerans Sturz verantwortlich, da er der Schulden nicht mehr Herr wurde und mit seinen Abgaben in Verzug geriet. Kaiser Perval setzte ihn 935 BF ab und Jagotin Weitenberg als neuen Baron ein. Als Geschlechternamen wählte der kurzerhand den Namen des Burghügels.

Kaum gekrönt, erklärte der neue Landesherr alle finanziellen Forderungen die Burg betreffend für nichtig, mit der Begründung, dass nicht er, sondern sein Vorgänger den Bau zu verantworten habe. Die anfängliche Freude des frischgebackenen Barons, nun eine ebenso neue wie prächtige Burg sein Eigen nennen zu dürfen, hielt jedoch nicht lange an, da sich auch der Unterhalt der Feste als kostspielig erwies. So ließen Jagotin und seine Nachfolger nur die notwendigsten Instandhaltungsarbeiten durchführen, bis auch dafür das Geld fehlte. 1020 BF trug die einst so stolze Burg bereits deutliche Zeichen des Verfalls.

Zwei Götterläufe später ließ der damals amtierende Lehnsherr, Baron Fenn Weitenberg von Drôlenhorst-Rabenmund, durch die Entdeckung mehrerer ertragreicher Erzminen unverhofft zu Geld gekommen, wenigstens die schwersten Schäden beheben, was abermals beträchtliche Geldmittel verschlungen haben soll. 1024 BF wurden die Arbeiten abgeschlossen – nur wenige Monate vor dem Beginn der Goblinaufstände, während der die Feste vielen Flüchtlingen als sichere Heimstatt diente und ihren Wert erstmals unter Beweis stellen konnte.

Die Feste erlangte schon kurz nach ihrer Fertigstellung den Ruf, nur unter größten Mühen und Opfern einnehmbar zu sein wiewohl ein Beweis dafür noch aussteht. Herzog Waldemar soll 1014 BF von einem geplanten Heerzug gegen den damals unter Reichsacht stehenden einstigen Baron Fenn Abstand genommen haben, da er einen Kriegszug zur Niederwerfung eines unbotmäßigen Vasallen für zu aufwendig und riskant hielt.


Die Burg heute

Momentane Herrin auf Burg Drôlenhorst ist die von Graf Bunsenhold zur Sichel eingesetzte Vögtin Affra von Fluck. Sie vertritt den Erben Fenns, Geron III. von Drôlenhorst-Rabenmund, der seine Knappenschaft auf der Grafenfeste Aarkopf in Salthel ableistet. Der Junge ist Vollwaise, denn vor seinem Vater war bereits die Mutter aus dem mittleren Hause der Familie Rabenmund verstorben.

Den Ruf der Wehrhaftigkeit trägt die Feste auch heute noch, wobei dieser bei genauerer Betrachtung doch mehr als fraglich ist. Bei der Anordnung der Gebäude wurde offensichtlich deutlich mehr Wert auf repräsentative Aspekte gelegt als auf solche, die der Verteidigung dienlich wären. Und viele der hervorspringenden Reliefs, Erker und Türmchen mögen zwar durchaus dekorativ und eindrucksvoll sein, beim Kampf gegen mögliche Angreifer sind sie jedoch eher hinderlich als hilfreich. Außerdem verlor die Feste nach der Fertigstellung des Sieben-Baronien-Wegs im Jahre 1026 BF den Vorteil der Abgeschiedenheit, der bis dahin das Heranführen von ausreichenden Truppen und Belagerungsgerät über alle Maße erschwert hatte. Die neue Herzogenstraße mag ein Segen für die gebeutelte Baronie sein, Burg Drôlenhorst jedoch ist seither verwundbarer denn je.
Darüber hinaus wird ein Großteil der Räumlichkeiten der Burg kaum genutzt und steht die meiste Zeit leer, da die rund vierzig Bewohner der Feste kaum ausreichen, um die weitläufigen Hallen, offenen Galerien und langen Gänge mit Leben zu füllen.


Bewohner

- Affra von Fluck, machtbewusste Vögtin von Ingerimms Steg
- Theobald von Triggenfels, gutaussehender und eloquenter Kastellan aus einem alten Ingerimms Steger Adelsgeschlecht, Ritter der Sichel
- Radulf von Kleiendorn, verlässlicher Burghauptmann, aus dem Bornland stammender Ritter, glückloser (weil de facto landloser) Junker von Ress, älterer Bruder der Uhdenwalder Baronswitwe Alena von Kleiendorn
- Thorgunn von Ascheraden, Hofdame und Ehegattin des Burghauptmanns, jüngere Schwester des Rotenforster Rondrageweihten Arleon Ynglingar von Firunen, gute Seele der Burg, die um Wiedergutmachung für die Sünden ihres Vaters bemüht ist