Titel: Baron, gefährlichster Räuber Weidens, Geächteter
Lehen: Die Baronien Östlingen und (widerrechtlich) Schroffenfels
Tsatag: 975 BF
Borontag: Peraine 1026 BF
Familienstand: Unvermählt
Nachkommen: Keine
Kurzprofil: 174 Halbfinger, braunes Haar und ein schlecht rasierter brauner Vollbart, dazu braune Augen, eine krumme Nase und ein auffallend schiefes Gesicht, dicklich und von gedrungener Gestalt; Kompetenter Baron und Schwertkämpfer, erfahrener Räuberhauptmann, schlau, verschlagen, gierig und vollkommen skrupellos. 
Besonderheiten: Von 995 BF bis 1026 BF nicht nur die Geißel seiner eigenen Baronie Östlingen, sondern auch der Nachbarbaronie Schroffenfels, deren Herrscher er ermordet und seine Familie vertrieben hatte. Terkol schreckte vor nichts und niemandem zurück --- und stolperte schließlich über das vermutlich einzige Verbrechen, das er nie begangen hatte.
Schicksal: Im Peraine 1026 BF von herzoglichen und barönlichen Truppen nach langem Katz-und-Maus-Spiel in einem Wehrgehöft auf Schroffenfelser Gemarkung gestellt und im anschließenden, heftigen Kampf erschlagen.


In Terkols Familie hatte die Räuberei eine lange Tradition, mit den Taten, die er beging, ließ er seine Ahnen jedoch in Sachen Habgier und Ruchlosigkeit weit hinter sich. Schon in jungen Jahren war der Baron eine rechte Landplage, beschränkte sich bei seinen Überfällen aber wenigstens weitgehend auf das eigene Lehnsland. Wegen seiner grenzenlosen Habgier war das dem Buchenbrucher allerdings bald schon nicht mehr genug und er unternahm immer öfter Raubzüge in die Nachbarbaronie Schroffenfels --- damals noch gemeinsam mit seiner Tante Albrun, der einzigen lebenden Verwandten. 995 BF gipfelten diese Eskapaden in einem Brand der dortigen Feste Imral, bei dem Baron Helmbrecht von Geltring-Weiden sein Leben ließ und dessen Gemahlin Rahjane von Löwenhaupt sowie ihre Kinder nur durch einen Zufall entkamen.

Terkol erkor die Feste Imral zu seinem neuen Domizil, da sie deutlich repräsentativer und wehrhafter war als der Sitz seiner Familie in Östlingen, auf den Albrun zurückkehrte. Ab diesem Tag nahmen sie --- weitgehend unbeeindruckt von Gegenmaßnahmen des Markverwesers --- Einwohner wie Durchreisende in "ihren beiden Baronien" aus. Dabei überspannten sie den Bogen aber wohlweislich nicht, um das Volk nicht zu stark gegen sich aufzubringen und um zu verhindern, dass Hadelszüge sich andere Wege als den über die Tobrische Straße suchten, denn sonst wären sie fürderhin leer ausgegangen.

Auch die Tatsache, dass Herzog Waldemar der Bär Terkol 1003 BF unter Reichsacht stellte und ein Kopfgeld von 100 Dukaten auslobte, hielt den Räuberbaron nicht davon ab, seinen illegalen Geschäften weiter nachzugehen. Im Gegenteil: Er scharte immermehr zweilichtige Gestalten um sich und musste immer mehr Kraft aufwenden, um die Truppe zu bändigen und davon abzuhalten, sich ohne Rücksicht auf Verluste an ihren Opfern schadlos zu halten. Nach dem Tod Albruns 1010 BF wurde die Herausforderung noch größer, da er nun der alleinige Kopf einer Bande war, die ein riesiges Gebiet in Atem hielt.

1021 BF schließlich hatte Markverweser genug von erfolglosen Versuchen, den Buchenbrucher dingfest zu machen: Nach monatelanger Belagerung stürmten von ihm gedungene Söldner gemeinsam mit 200 Mann der Sichelwachter Wehr, einem Bündnis herzogentreuer Sichler Adeliger, und einigen Rittern des Ordens der Silberfalken Burg Imral und eroberten sie --- unter horrenden Verlusten, wohlgemerkt, denn etwa ein Drittel der Angreifer verstarb. Während Imral bis auf die Grundmauern niederbrannte, entkamen Terkol und ein paar seiner Getreuen jedoch und zogen sich nach Östlingen zurück, wo sie in Braunenklamm Unterschlupf fanden.

Im Jahr 1022 BF meldete sich ein sichtlich schlecht gelaunter Terkol mit zwei besonders dreisten Taten zurück: Zunächst war er dem Uhdenwalder Baron Darwolf von Binsböckel-Glückshaus bei der Entführung der Drachensteiner Baroness Sindaja Schwertestreich von Silkenau behilflich, indem er als Köder diente, und dann schlitzte er vor den Toren Salthels die Kehle eines Schreibers der Gazette "Fantholi" auf, der schlecht über ihn berichtet hatte. 1024 BF erpresste er gar "Wegzoll" von einem Hilfszug der Traviakirche, der Güter nach Tobrien bringen sollte.

Es ist eine Ironie des Schicksals, dass dem Buchenbrucher schließlich ein Verbrechen zum Verhängnis wurde, das er gar nicht begangen hatte: Mitte Rondra 1026 BF wurde der Herold von Weiden und Tobrien in Östlingen hinterrücks erschossen und sodann ausgeraubt. Es tauchte ein Brief auf, in dem Terkol weitere Bluttaten androhte, woraufhin Herzogin Walpurga der Geduldsfaden riss. Statt weiter auf den Markverweser der Sichelwacht zu vertrauen, schickte sie eigene Truppen, um Terkol erneut zu stellen, diesmal aber nicht wieder entkommen zu lassen --- und fiel damit auf eine Intrige Fenn Weitenbergs von Drôlenhorst herein, des Bannerherrn ihrer Grünröcke und Barons von Ingerimms Steg. Er hatte die Tat und den Brief beauftragt, um Terkol zu belasten und aus dem Weg zu räumen, weil er nicht wollte, dass eigene Schandtaten ans Licht kommen.

Gleich wie: Im Boron 1026 BF starteten herzogliche Truppen gemeinsam mit Kontingenten des Markverwesers und einiger Sichelwachter Barone eine Großoffensive in den Baronien Östlingen und Schroffenfels: Sie schlugen an vielen Stellen gleichzeitig zu, um Terkol eine abermalige Flucht unmöglich zu machen. Im Peraine schließlich wurde der Buchenbrucher auf einem entlegenen Wehrgehöft im Schroffenfelser Gebirge gestellt und erschlagen, weil er sich nicht ergeben wollte, sondern bis zum letzten Atemzug kämpfte.


Quelle: "Die sieben Gezeichneten: Alptraum ohne Ende", Seite 89.